Ich bin seit knapp zehn Jahren Mutter. Und exakt genauso lange bin ich auch schon Attachment Parenting-Mutter. Für mich gab es nie ein „davor“, keine Zeit, in der ich mit einem meiner Babys grundsätzlich anders umgegangen wäre als ich es heute mit meinem dritten Kind tue. Und doch hat sich mein Verständnis davon, was Attachment Parenting bedeutet, in den vergangenen zehn Jahren immer wieder verändert und weiter entwickelt.Meine drei Kinder haben mir gezeigt, dass ein bindungs- und beziehungsorientierter Alltag manchmal ganz anders aussieht, als ich mir das früher vorgestellt habe. Und viele Begegnungen und Gespräche sowohl mit Fachleuten als auch mit anderen Müttern und Vätern haben mich gelehrt, dass ein bindungsreiches Familienleben eine viel individuellere und facettenreichere Angelegenheit ist als ich dies in der Schwangerschaft mit meinem ersten Kind noch dachte.
(Bild: Christoph Luttenberger)
Zehn Jahre Mutter, zehn Jahre Attachment Parenting. Für mich ist das ein guter Zeitpunkt, um zu fragen: Was bedeutet Attachment Parenting eigentlich genau? Meinen wir überhaupt alle das gleiche, wenn wir von Attachment Parenting sprechen? Und ist Attachment Parenting heute etwas anderes als vor zehn Jahren?
Über diese und viele weitere Fragen rund um die bindungsorientierten Elternschaft will ich in den kommenden Wochen in der Vorbereitung des Attachment Parenting Kongress in Hamburg gerne mit Euch ins Gespräch kommen.
Was heißt „Attachment Parenting“ überhaupt genau?
Und: Meinen wir damit alle das gleiche?
In mehreren Blogposts möchte ich Euch erzählen, wie ich als junge kinderlose Studentin auf die Philosophie des Attachment Parenting gestoßen bin, was sie für mich bedeutet und wie sie unser Familienleben prägt. Ich möchte aber auch darüber schreiben, was ich am Trend zum Attachment Parenting kritisch sehe, welche besorgniserregenden Tendenzen ich in der Interpretation dieser Philosophie manchmal erkenne und wieso ich glaube, dass wir alle in einen Dialog darüber treten sollten was Attachment Parenting sein kann und soll – und was nicht. Sehr freuen würde ich mich, wenn auch andere Bloggerinnen und Blogger Lust hätten, Ihre Eindrücke und Erlebnisse zu dieser Diskussion beizutragen – egal, ob aus der Attachment Parenting-Innenperspektive oder aus der Außenansicht. Was ist ihr, was ist Euer Eindruck von der „Stillen, Tragen, Familienbett“-Philosophie?
Ab morgen erfahrt Ihr also hier im Blog, was #APfürmich bedeutet. Und was bedeutet AP für Dich?
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