Mein erster Tag als Buchautorin liegt hinter mir. Und immerhin fünf Seiten Manuskript vor mir. Und zwar zum Thema Babyschlaf: Warum die Schlafbedürfnisse von Klein und Groß so unterschiedlich sind, und wie man sie trotzdem unter einen Hut bekommt. Ich habe über die Vorteile des Familienbetts geschrieben und über Wege, Babys das eigene Bettchen schmackhaft zu machen.
Da mein Crashkurs aber auch ein sehr praxisbezogenes „How to handle a baby“-Wissen vermitteln soll, suche ich gerade noch nach einem Weg, ganz konkret zu erklären, wie man ein Baby in in den Schlaf kriegt. Momentan überlege ich, das wie eine Bastelanleitung aufzuziehen: „Do it yourself: So bastelt man ein Einschlafritual“. Dann eine Reihe bewährter „Werkzeuge“ vorstellen (Wiegen, Stillen, Tragen, Schlaflieder singen …) und zeigen, wie man sie miteinander kombinieren kann, so dass daraus ein allabendlicher Ablauf wird, der Ruhe reinbringt. Könnt Ihr Euch darunter was vorstellen?
Jedenfalls: Momentan habe ich relativ klassische Lösungen drin. „Stillen bis zum Einschlafen“ ist die kürzeste. Elaboriertere Rituale sind dann zum Beispiel „Baden – Wickeln – Schlafanzug anziehen – stillen – wiegen – hinlegen – Schnuller geben – Spieluhr anmachen – Bauchstreicheln bis zum Einschlafen“. Jetzt meine Bitte an alle Baby-Eltern: Verratet mir doch bitte mal Euren allabendlichen Weg in die Nacht. Oder habt Ihr gar kein festes Ritual? Dann schreibt mir doch, wie es sonst bei Euch läuft. Und alle mit älteren Kindern: Bitte zurückerinnern! Gerne auch nach Geschwisterkindern ausdifferenziert. Denn das wissen wir ja alle: Was bei einem Kind klappt, zieht beim nächsten deshalb noch lange nicht …
In diesem Sinne: Gute Nacht und süße Träume …
14 Comments on "Schlaf für alle!"
Simone
19/05/2011Als Henri frisch geschlüpft ist, ist er immer abends mit mir ins Bett gegangen. Vorher gewaschen und gewickelt, dann im Bett gestillt. Die ersten Wochen schlief er nur auf meinem Bauch, das Los-lassen fiel uns beiden schwer. Dann habe ich ihn neben mir im Bett gehabt - was jedoch recht eng war im 1,40m Bett, Mann an der Seite und Kater zu den Füßen. Nach vier Tagen kam der nächste Schritt: ins eigene Bettchen, was direkt an meinem steht und das Gitter herunter geschoben ist. Geborgenheit hat Henri das Pucken gegeben. Da er sich in der 3-Monatskollikenzeit häufig nach hinten überstreckt hat, bekamen wir von der Osteopathin den Tip, ihm ein kleines Nest zu bauen, damit er "rund" wird und der Bauch entspannt. Ich habe ihm ein kleines "Hörnchenkissen" (ähnlich wie Stillkissen, nur in klein) für den Kopf zurecht gelegt, um die Beine etwas höher zu lagern, ein längliches Kissen benutzt und über das Ganze ein kuscheliges Handtuch gelegt. Der Popo lag dann wie in einer Kuhle. Kopf und Beine etwas erhöht.
Mittlerweile geht Henri VOR mir ins Bett ;o) Gegen 19 Uhr gehen wir ins Kinderzimmer. Der Raum ist abgedunkelt und nur mit zwei kleinen Lampen erhellt, ich mache jeden Abend Entspannungsmusik an. Wir haben zwei Einschlafrituale. An einem Abend wir Henri gebadet (im Badezimmer) und dann im Kinderzimmer Bett-fertig gemacht. Am anderen Abend wird er massiert, vorher nur am Wickeltisch gewaschen. Insgesamt verläuft alles sehr ruhig ab, meine Stimme ist gedämpft.
Anschließend sagen wir dem Papa Gute Nacht, danach gehen wir ins Elternschlafzimmer, ich stille Henri im Bett. Wenn er fertig ist, lege ich ihn in sein Bettchen, was daneben steht. Mittlerweile lege ich nur noch das Stillkissen um ihn und ich habe das Gefühl, das die Begrenzung ihm Sicherheit gibt. Oft schläft Henri beim Stillen bereits ein. Wenn nicht, lege ich nur meine Hand auf die Brust, singe immer das gleiche Einschlaflied. Oft reicht aber auch nur die Hand, um ihm zur Ruhe zu bringen. Unser Schlafzimmer ist entgegen mancher Ratgeber mit einem kleinen Licht erhellt.
Was den Mittagsschlaf betrifft, üben wir noch und schaffen nun Schritt für Schritt eine Regelmäßigkeit rein.
Anne
19/05/2011Meine Erfahrung mit allen möglichen Problemen mit Kindern, auch mit dem Schlafen ist: geht's der Mama gut, dann geht's auch dem Kind gut. Ist die Mama bei sich und sicher, dann kann sich auch das Kind entspannen.
Beim Schlafen habe ich es so gemacht, dass ich mich dem Tempo meines Kindes angepasst habe. Beim ersten war das Tempo: ich wache sehr oft auf, will immer stillen und am liebsten nur auf Mamas Bauch schlafen. Das war anstrengend, aber es ging vorbei. Das sinnvollste Mittel "dagegen" war: jeden Tagschlaf des Kindes mit ausnutzen, um Kraft zu tanken. Haushalt Haushalt sein lassen. Es wird besser werden. Das zweite Kind schlief schon als Neugeborenes immer mal wieder spontan ohne jegliche Begleitung ein. So kann es auch gehen, ich habe Bauklötze gestaunt ;-)
Falls das Kind mal auf dem Arm oder im Tuch eingeschlafen ist habe ich gute Erfahrungen gemacht mit folgender Methode, das Kind abzulegen: das Tuch vorsichtig lösen und das Kind weiter fest an den eigenen Körper halten, am besten mit vollflächigem Kontakt im Brustbereich, vorbeugen und vorsichtig ablegen. Dann eine Hand auf den Brustkorb des Kindes mit etwas Druck legen, erst jetzt vorsichtig aufrichten. Klappt zumindest manchmal. Babys überprüfen ständig ein paar Parameter, darunter eben auch den Körperkontakt und die Wärme. Nicht wundern, wenn es nicht klappt, denn Babys sind drauf programmiert, gerade als Neugeborene den Kontakt zur Bezugsperson möglichst nie zu verlieren, das was viele als Problem ansehen ist also im Grunde das völlig normale Verhalten eines gesunden Säuglings. Aber das weißt du ja ;-) Alles Gute für dein Buch!
Nora Imlau
19/05/2011Danke, Ihr beiden, Ihr habt mir sehr geholfen. Gerade diese Ablege-Technik nach dem Tragen muss unbedingt rein, Anne - die hast Du toll beschrieben. Ich überlege gerade, ob man das vielleicht bildlich umsetzen könnte, also die Bewegungsfolge illustrieren lassen von Tragen bis vorsichtig die Hände überm Babybauch schweben lassen und dann laaaaaaangsam wegnehmen ...
Frauke
19/05/2011Liebe Nora,
ein wichtiger Aspekt für mich ist, dass Babys auf jeden Fall nicht weinen sollten.
Viele Schlafratgeber arbeiten mit dieser Methode und ich würde mich freuen, wenn Du mit dieser in Deinem Buch „aufräumen“ würdest.
Babys sind kleine Steinzeitkinder, die in Ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind, zu wissen dass wir keine Nomaden mehr sind. Sie wissen nicht, dass sie in Sicherheit sind. Wenn sie abgelegt werden, sollte dieses immer ganz behutsam und mit viel Liebe und Körpernähe geschehen. Das Alleinelassen sollten sie bestenfalls gar nicht mitbekommen, weil sie schon selig schlummern.
Bei uns hat das Ablegen übrigens auch (neben dem Einschlafstillen) nach dem Tragen im Tuch so funktioniert, dass das warme Tragetuch auf dem Baby liegenbleiben „durfte“.
Zunächst so, wie Anne es beschrieben hat – vorsichtig ablegen mit viel Kontakt, die Hand flächig auf die Brust legen, das Bettchen vielleicht sogar vorgewärmt (Temperaturunterschiede werden schnell mit wie der Wachwerden beantwortet) und dann eben das warme Tragetuch als Zudecke verwenden.
Die Ärmchen beim Baby festhalten, damit diese nicht einfach vom Körper wegrudern und dem Baby das Weiterschlafen erschweren.
Generell kann ich zudem das Familienbett empfehlen. Wer mag schon gerne alleine schlafen? Nähe ist für die kleinen Mäuse so wichtig.
Meine Tochter hat bei uns im Bett immer gut geschlafen. Das Nachbarkind im eigenen Zimmer konnten wir durch die Wände oft weinen hören.
Ich freue mich auf Dein Buch und wünsche Dir das Allerbeste.
LG Frauke
Jasmin
19/05/2011Bevor wir ein Ritual hatten, hatten wir jeden Abend Geweine und an schlafen war irgendwie nicht zu denken. Dies wurde schlagartig besser, nachdem wir ein Ritual eingeführt haben. Dies läuft bei uns so ab:
Papa wickelt und zieht den Schlafanzug an. Dabei läuft eine Spieluhr. Dann bringt er ihn zu mir ins Bett(der Kleine schläft im Familienbett) zum Stillen. Entweder er ist da bereits eingeschlafen oder der Papa kam noch einmal herein und hat ihn ihn einer Decke eingewickelt getragen, bis er dann eingeschlafen ist. Irgendwann fiel das Tragen nach dem Stillen weg und das Zähneputzen kam dazu.
Manchmal hab ich mir schon so meine Gedanken wegen dem Einschlafstillen gemacht. Ob es irgendwann auch ohne gehen wird. Das hat sich jetzt aber auch soweit von alleine erledigt. R. wird zwar dann noch im Bett gestillt, aber nachdem er sich satt getrunken hat, dreht er sich um und schläft von alleine innerhalb von 5 - 10 Minuten ein. Oft könnte ich sogar das Zimmer verlassen, aber ich mag es, noch etwas mit ihm zu kuscheln.
Claudia
19/05/2011Auch ich habe mich dem Tempo meiner Kinder angepasst. Meine Tochter, 6 1/2 Jahre alt, habe ich bis weit ins vierte Lebensjahr in den Schlaf begleitet. Die Rituale wechselten im Laufe der Zeit immer wieder mal. Wir hatten Enschlafstillen, Einschlafschaukeln, Einschlafkuscheln bis hin zum Vorlesen, kuscheln und neben dem Kind liegen bleiben, bis es schläft.
Mein Sohn ist nun fast 16 Monate alt. Wir sind gerade in einer Phase, in welcher das Einschlafstillen nur noch selten funktioniert am Abend. Also setze ich mich nach dem abendlichem Stillen mit ihm auf dem Pezziball, schaukel ihn sanft hin und her und meistens schläft er innerhalb von 5 bis 10 Minuten ein. Ich weiss nicht, wie lange das Einschlafen dauern würde, wenn ich einfach nur neben ihm liegen würde, bis er schläft. Das Schaukeln fühlt sich zur Zeit einfach richtig an und wenn mein Sohn ein neues Einschlafbedürfnis entwickelt, wird er mich das wissen lassen.
Mir ist es wichtig, dass meine Kinder entspannt in den Schlaf finden können und Schlafen als etwas Positives empfunden wird.Das sehe ich als eine wichtige Basis dafür, dass sie es irgendwann selbständig schaffen können.
Nora Imlau
19/05/2011Ihr seid klasse! Und ja, genau darum geht es mir in diesem Buch, Frauke: Mit Vorurteilen aufzuräumen und jungen Eltern klar zu machen, dass Kinder mit den Bedürfnissen von Steinzeitbabys auf die Welt kommen, die wir nicht ignorieren sollten. Natürlich bekommt auch das Familienbett als Schlaflösung einen Ehrenplatz im Buch, allerdings ist mir auch wichtig, klar zu stellen: Liebevolle Einschlafbegleitung geht nicht nur im Familien-, sondern auch im eigenen Bett. Denn es gibt einfach auch Eltern, die Ihr Kind aus welchem Grund auch immer nicht im Ehebett schlafen lassen wollen.
Die größte Herausforderung ist für mich im Moment, zwar klarzustellen, dass die meisten Babys von Natur aus in den Schlaf begleitet werden wollen, aber auch Möglichkeiten für Eltern aufzuzeigen, die sich dazu nicht so in der Lage sehen, wie Ihr das tut.
Juliane
19/05/2011Was ich auf jeden Fall gemerkt habe, ist, dass ein Abendritual sehr wichtig ist. Als wir umgezogen sind, war unseres etwas aus den Fugen geraten, und unsere Abende liefen mal so, mal so. In dieser Zeit ist unsere Tochter (da schon knapp 1,5 Jahre alt) mal im Tuch ein, mal im Bett, aber ganz selten ohne Protest. Das Schlafen-Gehen-Müssen hat sie damals einfach überrascht, so dass sie gar nicht wusste, was Sache ist. Seitdem hier wieder jeder Abend nahezu gleich läuft und das Schlafengehen sie nicht aus dem Hinterhalt überfällt, klappt es auch wieder besser - mit Einschlafbegleitung!
Barbara
19/05/2011Hallo!
Ich fände es schön, wenn in so einem Buch auch mal erwähnt wird, dass es zwar durchaus Kinder geben kann, die mit 6 Monaten nachts durchschlafen und keinen Hunger mehr haben- dass es aber nicht so sein muss. (So, wie manche Kinder mit 10 Monaten laufen, andere mit 18, und alles ist normal!) Leider steht das in soo vielen Babybüchern...
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Eltern sehr unter Druck setzt, wenn das beim eigenen Kind nicht klappt. Und das führt dann, zusammen mit manchmal wenig ehrlichen Gesprächen in Krabbelgruppen ("Was? Der schläft IMMER NOCH NICHT durch?! Unserer schon seit er 3 Tage alt ist!!") leider häufig zu den schlimmen Schlafprogramm-Aktionen.
Vielen hilft ja schon das Wissen, dass es anderen auch so geht, um mit anstrengenden Schlafsituationen auszukommen ;-)
Zu den Ritualen: In den ersten Monaten schlief unser Baby nur am Körper. Als sie dann mit ca. 4 Monaten langsam festere Zeiten zum Schlafen hatte, haben wir abends Babymassage gemacht, dann Schlafanzug an, ins Bett, stillen, singen. Da schlief sie dann auch die ersten Stunden bis zum nächsten Stillstopp ohne uns.
Als sie keine Massage mehr mochte, haben wir langsam angefangen abends Bücher anzuschauen, dann stillen und singen, wenn sie dann noch nicht schläft: kuscheln bis zum schlafen. Und so ist es heute (mit 22 Monaten) auch noch. Manchmal will sie auch alleine einschlafen, das sagt sie dann nach dem Stillen. Ich denke, irgendwann wird sie weit genug sein, alleine einzuschlafen.
Für den Tagschlaf fand und finde ich es immer wichtig, das Kind genau beobachten zu lernen. Ich habe anfangs oft die ersten Müdigkeitszeichen nicht erkannt und / oder zu langsam reagiert. Alleine hat sie dann nicht in den Schlaf gefunden, sie brauchte immer eine Situation, die sie mit Schlaf assoziiert hat, wie Tragehilfe, Bett oder auch KiWa-Tasche. Als ich dahinter kam, wurde vieles einfacher. Im "richtigen Schlaffenster" fiel ihr das Einschlafen viel leichter. Das hieß auch mal, alles fallen zu lassen um sie schnell hinzulegen. Aber es hat sich gelohnt, sie hat jetzt ein sehr gutes Gefühl für ihre Müdigkeit und kommt, wenn sie müde wird und sagt, dass sie schlafen will. Wenn ich dann zu lange warte, oder sich grade keine Möglichkeit zum Hinlegen ergibt, klappt es viel schlechter.
Ich weiß nicht, ob sich das allgemein sagen lässt, aber zumindest bei uns ist der Schlaf besser, je regelmäßiger er ist. Guter Tagschlaf führt zu gutem Nachtschlaf, während umgekehrt ein ausgefallener Mittagsschlaf abends eher zu Dramen führt.
Alles Gute für das Buch! Ich bin gespannt!
Herzliche Grüße,
Barbara
Guni
20/05/2011Nur kurz zu dem Beitrag von Frauke, dass Babys auf keinen Fall weinen sollten: Es wäre meiner Meinung nach wichtig, auch zu erwähnen, dass es Babys gibt, die TROTZ aller Nähe und Geborgenheit viel weinen. Aber ich denke, das wirst Du ja sowieso mitberücksichtigen ;-)
Nora Imlau
20/05/2011Das finde ich auch wichtig, Guni. Den Unterschied zwischen "es schreit nach Nähe und Geborgenheit" und "es schreit trozu Nähe und Geborgenheit" muss ich unbedingt thematisieren.
Kate
20/05/2011Zum Einschlafen - Pezziball:
M. E. müsste ein Pezziball auf jeder Erstausstattungsliste stehen :-D
Wir haben unseren Sohn wochen-, ja, monatelang schaukelnd durch die Gegend getragen zum Einschlafen bis wir von Freunden einen geschenkt bekamen und er hat unser Leben soooo entspannt (man kann damit auch so wunderbar mit schlafenden Kind vor'm PC sitzen oder zusammen essen usw. und einfach ein bisschen schaukelnd, wenn es unruhig wird).
Bei uns ist Einschlafen übrigens klassisch ;-) Entweder gestillt oder getragen und vorher Schlafi an und noch ein bisschen Spaß haben.
Ich dachte immer, es müsste unbedingt ganz ruhig sein und gedämpfte Stimme und so (steht ja überall) unserem Sohn hingegen tut es gut, wenn wir nochmal alle zusammen toben und lachen, bevor er dann durch's Tragen oder Stillen zur Ruhe kommt und schläft.
Kathrin
21/05/2011Der Geheimtipp meines Mannes: Heino! Baby in die Trage, bei YouTube "La Montanara" suchen - bei den ersten Klängen schläft unser Baby sofort ein, auch wenn es vorher noch schrecklich geweint hat...
Katinka
10/06/2011Hallo,
tolles Projekt! Ich bin sehr gespannt.
Beim Ablegen fällt mir ein, dass ich darauf achte, dass die Füße das Bett oder welche Ablage auch immer zuerst berühren, weil damit die Gefahr des Erschreckens (und wach werdens) sinkt. Außerdem schläft meine Tochter besser, wenn ich sie langsam seitlich ins Bett rollen lasse. Auf den Rücken rollt sie sich dann selbst.
Unser Ritual abends sieht nun so aus: Nach dem Abendessen mit der ganzen Familie wird sie (4 Monate alt) von einem Elternteil umgezogen. Je nach dem ob sie schon müde ist oder nicht, setze ich mich noch mit ihr ins Wohnzimmer und kuschel oder spiele ein wenig. Sobald sie ihre eindeutigen Müdigkeitsanzeichen zeigt (Augenreiben und vorallem Gähnen), gehen wir ins Schlafzimmer. Dann wird sie gepuckt und ich stille sie zuerst im Sitzen und die andere Seite dann liegend im Babybalkon. Dabei schläft sie dann ein. Ich achte allerdings darauf, sie möglichst "abzudocken" bevor sie tief und fest schläft.
Denn unser Sohn hat erst recht spät ohne Saugen einschlafen können. Und dieses langwierigen Abgewöhnungsprozess will ich uns ersparen. Geht aber auch wirklich gut. Sie schmatzt dann oft kurz, schläft aber weiter. Wenn nicht, gibts halt noch nen Nachschlag.
Unser Sohn wurde damals die ersten sechs Monate lang gar nicht alleine ins Bett gebracht, sondern ging immer mit meinem Mann zusammen schlafen (er wurde nicht direkt gestillt sondern bekam abgepumpte Muttermilch). Mein Mann hat ihn dann bettfertig gemacht, ich habe gute Nacht gesagt und er bekam noch eine Flasche auf dem Arm zum einschlafen und wurde dann schlafen in den Babybalkon gelegt.
Bei ihm hätten wir es uns nicht vorstellen können, ihn alleine ins Schlafzimmer zu legen. Und es war auch völlig ok für ihn, noch mit uns im Wohnzimmer zu sein.
Unsere Tochter hat uns in wenigen Wochen beigebracht, dass es bei ihr anders ist. Wir vermuteten schon, dass es die sogenannten "abendlichen Schreistunden" wären, wenn sie abends bei uns im Wohnzimmer durch nichts zu beruhigen war und auch nicht einschlafen konnte. Irgendwann habe ich dann aus lauter Verzweiflung einfach mal versucht, sie einfach um halb 8 ins Bett zu bringen und das war wohl das, was sie brauchte.
So unterschiedliche können Babys (und die dazugehörigen Eltern) sein.
LG, Katinka